Höhr
- Grenzhausen ist seit über 500 Jahren von der Keramik geprägt.
Im südlichen Westerwald rechts
und links der Autobahn A3 wird seit alter Zeit im Kannenbäckerland
die weisse Tonerde in bester Qualität abgebaut und verarbeitet. Es konnte sich deshalb
hier
ein aufstrebendes Töpferhandwerk
entwickeln.
Die
Töpfer im Kannenbäckerland produzieren hauptsächlich das so
genannte Steinzeug. Das sind keramische
Erzeugnisse (Gefässe für Haus und Garten,
Figuren, Zierkeramik, Bierseidel (amerik.: Steins), Baukeramik usw. mit sehr hartem,
frost-/ säurefestem und wasserdichtem Scherben, der im Brennofen bei hoher
Temperatur (1200-1300°C)
aus dem Ton entsteht. Die äussere glasartige
Schicht,
die Glasur, wird hier durch Beigabe von Kochsalz in die helle
Ofenglut erzeugt (traditioneller Salzbrand). Heute werden
in der Keramik hauptsächlich technische Farbglasuren
angewandt. In Höhr
- Grenzhausen werden
in rund 20 Keramikbetrieben und kunsthandwerklichen
Töpfereien
Keramikwaren verschiedenster
Design-, Herstellungs- und Glasurarten von antik-rustikal bis trend-modern
hergestellt. In den vergangenen Jahrzehnten konnten
sich zwei namhafte Glasveredlungsfirmen ständig
vergrössern.
Das in der Stadt ansässige
Bildungs- und Forschungszentrum
Keramik -BFZK- ist ein Zusammenschluss der Bildungs-
und Forschungseinrichtungen Bereich Keramik in Höhr-Grenzhausen. Es ist das grösste seiner Art in
Europa. Das BFZK war während der Weltausstellung EXPO 2000 Hannover
externes Expo-Projekt, Thema "Keramik
- Werkstoff
der Zukunft"
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Das
Keramik-Wandrelief (von Keramiklehrer Wolfgang Sessous, 1935) zierte bis 1975 die Fassade der
ehemaligen Gewerbebank in der Rheinstraße; nach Abriss und Neubau des Bankgebäudes
Wiedererrichtung des Reliefs auf dem rückseitigen
Kunden-Parkplatz der Volksbank in der
Ferbachstrasse. 14 der damals ortsansässigen Gewerbe sind mit ihrem Hauptsymbol dargestellt. (
in roter Klinker-Keramik )
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