Wandern auf dem Limesweg
bei Höhr - Grenzhausen
Wanderung 3: Vom Kleinkastell Ferbach über den WP 1/65 zur Bembermühle
(Weglänge ca. 2,5 km)
Bushaltestelle
"Nassau" Koveb-Linie 7 Vallendar - Höhr-Grenzhausen ist 50
m vom Kastellgelände
entfernt.
Die Wanderung beginnt an der Haltestelle "Nassau", etwa 300 m entfernt
vom Ortsschild Höhr-Grenzhausen an der Strasse L 308 nach Vallendar. An
dieser Stelle querte der Limeswall die Landstrasse, noch schwach erkennbar am Böschungsprofil
an der Haltestelle. Man sieht den hügelförmigen Limeswall -Anschnitt
und links davon den Grabeneinschnitt. Hier war auf der Trasse der heutigen Landstrasse
308 ein Limesdurchlass für einen vorgeschichtlichen Handelsweg, der vom
Rhein her flach ansteigend durch das Ferbachtal zum Westerwald führte
(heute die L 308) und von der Besatzung
des Kleinkastells am hier vermuteten Wachtpostens 1/63
kontrolliert wurde.
Ab Haltestelle gehen wir die kurze Zufahrtsstrasse bis zum Klärwerkzaun
,
wenden uns nach links und gehen 100 m bis zum Wiesengelände hinunter, einer
Hangterrasse über dem Ferbach, dem Standort des Kleinkastells Ferbach.
Es handelt sich um ein etwa 700
m2
grosses Steinkastell am Limeswall. Das Kastell ist nach 1894 von der Reichs
- Limeskommission (RLK) unter Streckenkommissar Dahm freigelegt, vollständig
archäologisch untersucht und dokumentiert worden. Es wurde dann wieder
ganz mit Erde zugedeckt und stellt heute ein so genanntes "archäologisches
Reservat" dar.
Eine Info -Tafel
informiert ausführlich über das Kleinkastell.
Von einer Ruhebank schaut
man über das gesamte Gelände.
Die Eckpunkte der äusseren Kastellmauer und das 3,10 m breite
Eingangstor hat der Westerwald - Verein Höhr - Grenzhausen auf dem
Wiesengelände mit 6 Spitzpfählen markiert. Die
Einmessung erfolgte durch das Landesamt für Denkmalpflege Amt Koblenz.
Der um das Kastell angelegte tiefe Spitzgraben ist nicht mehr vorhanden,
jedoch noch sichtbare Abgrabungskanten der RLK. |
Nun gehen wir
den Pfad hinauf zur Landstrasse zurück und überqueren diese mit Vorsicht.
Zur Rechten liegt das Wohnhaus "Haus
Hahn". Die gallischen Helden Obelix und Asterix grüßen von
den Garagentoren her zu uns herüber. Der Limesweg steigt nun im Wald das
Tal hinauf. Links fliesst ein kleiner Bach talwärts. Bald sehen wir die
Quelle dem Talgrund entspringen. Es könnte die Kastellquelle gewesensein, weil der gesamte Bachverlauf
auffällig durch die Limesführung entlang dem linken oberen Talrand
geschützt wird. Eine südlichere Limesführung entlang dem rechten
Berghang wäre einfacher zu bauen gewesen.
Nach etwa 300m hinter dem Quellgrund überquert der Limesweg am Waldrand
die obere Schützenstrasse im Stadtteil Höhr.
Etwa 100 m weiter
taucht der Limeswall am Waldrand wieder auf: (Bild)
Der Limesweg verläuft jetzt aufwärts als
Pfad neben dem flachen Römerwall bis zum Wäller Weg, einem alten Höhenweg
vom Westerwald zum Rhein (Alte Vallendarer Straße). Der Wäller Weg
überquert hier den sichtbaren Limes. Die städtische Randbebauung ist nur 200 m entfernt
(Robert - Koch - Strasse).
Eine Info -Tafel und eine Ruhebank mit schöner Aussicht auf Stadtrand und Montabaurer
Höhe sind am Limes aufgestellt
worden.
Der Blick auf dieser flachen Anhöhe
reicht nach links bis zur Höhe 300 am Wp 1/60 (Römerbusch). In der
laublosen Zeit ist längs des Limeswalls der rekonstruierte weisse Römerturm
(am Wp 1/68) in Hillscheid zu sehen. Der hier am Waldrand durchgehend erhaltene
Limeswallabschnitt
ist mit ca. 1000 m der längste
bei Höhr - Grenzhausen und ist 1980 als erster unter Denkmalschutz
gestellt worden.
Der Limesweg verläuft nun parellel zum Limeswall und Waldrand über
den aufgefüllten Limesgraben. Nach ca. 80 m sehen wir rechts im Wald den
kleinen Verschutthügel des Wp 1/65. Eine Info - Tafel neben
dem Hügel
informiert über den Wachtposten und den historischen Limesdurchgang
an einem querenden Handelswegeg vom Westerwald an den Rhein bei Vallendar 5
km unterhalb von
Koblenz.
Das Aussetzen des flachen Walls etwa 3 m vor dem Turmhügel kann man heute
noch erkennen. Die RLK hat 1894 durch Suchgrabungen die Breite des Durchgangs
im Palisadenzaun mit 2,90 m bestimmt (Torpfosten); 22 m vom Turm entfernt,
heute ist dort ein Acker. Siehe
Text und Lageplan auf der Info - Tafel.
Szene
"Historischer
Limesdurchlass am Wachtposten 1/65" |
Wie so oft am Limes hat sich die von den Römern gezogene Grenze bis in
unsere Zeit ausgewirkt. Am Wp 1/65 bildet die Limeswall - Krone auf etwa 800 m
Länge die Kreisgrenze des Westerwaldkreises zum Landkreis Mayen-Koblenz.
Von 1806 - 1866 war hier der Limes die Staatsgrenze zwischen dem Herzogtum
Nassau und dem Königreich Preussen. Die Gemarkung heisst "Am Heidengraben",
einer oft gebrauchten Bezeichnung unserer Altvorderen für den Limesgraben.
Wachtposten 1 / 65 am Wäller-Weg |
Ab dem Wachtturmhügel verläuft der Limesweg links neben dem gut erhaltenen
Limeswall hinab in das Kühlbachtal. Am Talhang durchquert der Limesweg
den Limeswall und erreicht nach ca. 500 m im Tal den Wander-Parkplatz am Gasthaus Bembermühle
(Telefon 02624 - 6110 ). Der Wander - Parkplatz kann mit
dem Auto über die Anliegerstrasse ab Schützenstrasse / Südfriedhof
im Stadtteil Höhr erreicht werden.
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Blick vom Limesweg |
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Von der Bembermühle wandert man dann auf dem Limesweg
weiter bergaufwärts zum rekonstruierten Limesturm 1/68 in Hillscheid.
Alternativ: Anschlusswanderung
Von der Bembermühle aus kann man durch das
beliebte, tief eingeschnittene Feisternacht-Tal abwärts über Schönstatt
nach Vallendar wandern (ca. 5 km).
Rückfahrt mit dem Koveb- Bus zum Kastell Ferbach (Haltestelle Nassau) und weiter
nach Höhr -
Grenzhausen.