Wandern auf dem
Limesweg bei Höhr - Grenzhausen
Wanderung 1: Vom Keramikmuseum zum rekonstruierten
Wachtturm 1/54 und weiter nach Sayn
Weglänge ca. 8,5 km
Die Wanderung beginnt am Keramikmuseum
in Höhr - Grenzhausen, Lindenstrasse. Auf der Rückseite
des Museums ist ein zusätzlicher Parkplatz.
Ab Museumseingang gehen wir nach links über die Lindenstr.
bis zur Tankstelle, folgen nach halblinks dem Wegzeichen 3
des Fernwanderwegs Au/Sieg - Bad Ems
bis Autobahnbrücke und erreichen hier den
hinter der Brücke abbiegenden Limesweg. Ab jetzt folgt man stets
dem Limesweg-Zeichen bis zum Ziel in Sayn.
Hinter der Brücke steigt man den kurzen
Pfad hinauf und wandert durch die Streuobstwiesen bis zur ehemaligen
Waldgaststätte "Uhlenhorst. Vor uns sehen wir
einen großen Strom-Betonmast mit dem Limeswegzeichen und
gehen auf der Rückseite der entlang dem Zaun der Hochspannungsanlage.
Etwa 10 m hinter dem Zaunende biegt der Limesweg nach rechts
ab. Linker Hand unter der Leitungstrasse verläuft parallel
unserem Weg ein etwa 1 m hoher Limeswall
Nach links folgend gelangen wir zwischen
Umspannwerk und der Autobahn weitergehend an den Limeswall etwa
40 m hinter dem Umspannwerk. Rechts im Wald erreicht man nach wenigen
Schritten das imposante Grabungsgelände der Reichs-Limeskommission
am Wachtposten 1/60 Römerbusch. Die Gruben wurden seinerzeit nicht wieder
verfüllt. Am historischen Trassenverlauf die Nachbildung der
Palisadenwand, wie sie zur Zeit von Kaiser Hadrian errichtet
wurde. Eine Info -Tafel informiert über die vier Bauphasen des Obergermanischen
Limes.

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Palisadenzaun
am Wachtposten 1/60 "Römerbusch", Nähe
Wanderparkplatz an der L 307 am Beginn des Limes-Lehrpfads.- Ein Kameramann des SWR 3 macht
passende Aufnahmen für den Beitrag in der
Landesschau über die Gründung der Deutschen
Limeskommission. (2003)
Foto: Rainer Schmidt |

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Limesführung
am Wachtposten 1/60 "Am Römerbusch"- Im Frühjahr,
kurz bevor die Bäume sich zu belauben beginnen,
ist die beste Zeit, auf dem Limesweg zu wandern. Man
hat dann gute Sicht auf die Limes - Areale. Bei günstigem
Licht kann man gut fotografieren. Im Hintergrund
der hohe Limeswall
vor der L 307 bei Grenzhausen. Der Limesgraben bildet
hier ca. hundert Meter die Grenze des Westerwaldkreises
zum Landkreis Mayen-Koblenz. Links sieht man die Ausgrabungshügel
der Reichs- Limeskommission vom Ende des 19.Jahrhunderts
an der Holzturmstelle.
Die Info -Tafel und die Palisade stehen weiter links. |
Wir überqueren dann die Landesstrasse 307 (Deutsche Limes-Strasse
von Bendorf/Rhein nach Höhr-Grenzhausen) mit Vorsicht und gehen nach links zum Wanderparkplatz
"Römerbusch".
Ab hier folgt
man der Zufahrtstrasse zum Meisenhof etwa 80 m und biegt nach rechts
in den "Limes- und Wald- Lehrpfad" der Stadt Bendorf ein. Etwa 50 Meter weiter
überquert er den noch gut erhaltenen Limeswall mit Graben.
Eine grosse Info-Tafel erklärt
die Entstehung des Obergermanisch-Rätischen Limes.
Bild: Limeswall (links) mit
Graben im Bendorfer Wald am WP 1/59 "Drei Eichen"
Weiter dem Limes-
und Wald- Lehrpfad folgend erreichen wir
nach etwa 1,5 km die Info-Tafel am WP 1/58 "Steinbrücker Weg". Limeswall und Graben sind talseitg neben der
Strasse zu sehen. Sogar die Schnittgrabung der Reichs-Limeskommission
quer zum noch sichtbaren Pfahlgräbchen (der Palisade) ist zu
erkennen.
Auf der rechten Strassenseite kann der Limeswanderer
zwei etwa 65 m von einander entfernte ringförmige Ausgrabungswälle
von Turmstellen erkennen, zuerst die Hozturmstelle an der Straße, dann bergauf
die Steinturmstelle. Oben am Grillplatz erreicht man die Zufahrtstrasse
zum Gasthof Meisenhof und folgt nach rechts weiter dem Limeswegzeichen
entlang der Waldstrasse.
Kurz vor dem Waldrand biegen wir rechts ab und gehen hinauf
zum Höhenrücken des Schöll und folgen dem Limeswg
nach links. Die Info-Tafel am WP 1/55 Am Schildchen
auf dem Schöll
informiert über die Struktur des römischen Heeres. Ein
200 m langer Limeswall längs des Hangs, 30 m talseitig parallel
zum Weg, ist nach 1964 durch Bimssandabbau verschwunden.
Bald führt der Limesweg hinab in das Brextal. Durch die hohen
Fichtenstämme
blicken wir hinunter auf den rekonstruierten Limesturm "Am
Pulverberg".
Foto: Rainer Schmidt
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Wachtposten
1/54
"Am Pulverberg"
Hier
fällt der Limes 170 Höhenmeter steil hinab
in das Tal der Brex zum WP 1/53. Die Limesturm
- Rekonstruktion mit Wall, Graben und Palisade wurde 1912 vom Verschönerungsverein Sayn auf Initiative des Limes - Streckenkommissars
Geheimrat Loeschke (Archäologe)
erbaut. Die Palisade
wurde mit Hilfe des Technischen Hilfswerks THW in den
90ern des letzten Jhdt. wieder errichtet. Eine
Info -Tafel am Turm informiert über die Limesanlagen. |
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Beim Betrachten dieses
Bildes vermag man vielleicht zu erahnen, welche riesigen Massen
an Erde, Steinen und Holz für den Bau der 550 km langen Militäranlage
bewegt werden mussten. Nicht zu vergessen, dass die gesamte Limesanlage
meist durch eine breite, vorher zu rodende Urwald - Schneise verlief,
die ständig von Bewuchs freigehalten werden musste. Viele besoldete
Kräfte und wahrscheinlich auch germanische Sklaven mussten von den
Römern für die Unterhaltungsarbeiten an den Limesanlagen
bereitgestellt werden.
Ab dem WP 1/54 führt der Limesweg als Pfad vorbei an dem Stein-Denkmal "Loeschke
- Ruh" hangabwärts bis
zum breiten Fahrweg, den man nach links folgt. Nach schönen
Blicken sehr steil hinunter in das Brextal erreichen wir den Ort Sayn, überragt
von dem markanten Viereckturm der Burg Sayn. Ein
Besuch der am Ortseingang liegenden Prämonstratenser - Abtei
Sayn (13. Jhdt.) mit schönem Kreuzgang und Bezug zu den Grafen
von Sayn ist lohnenswert.
In Sayn ist der Wohnsitz der Fürstenfamilie von Sayn - Wittgenstein - Sayn. Durch den Ort
folgt man der Strasse am Brexbach entlang und erreicht am jüngst
renovierten Schloss Sayn (Eisenkunstguss-Museum) die Bushaltestelle der KEVAG für
die Rückfahrt nach Höhr - Grenzhausen (Haltestelle Schillerstrasse
in Höhr - Grenzhausen, ca. 300 m vom Keramikmuseum entfernt).
letzte Bearbeitung 25.05.2007
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