Wandern
auf dem Limesweg bei Höhr - Grenzhausen
Höhr - Grenzhausen, an der Deutschen Limes - Strasse, am Deutschen Limes - Radweg und am Naturpark Nassau
gelegen, bietet dem Wanderfreund gute Voraussetzungen, in schöner
Westerwald-Landschaft den Verlauf des antiken römischen Limes mit
Wall, Graben, Palisadenzaun, Wachttürmen und 2 Kastellplätzen
entlang dem "Limesweg"
kennenzulernen.
Der Limesweg, auch Limeswanderweg
genannt, ist im Abschnitt Westerwald ein regionaler Fernwanderweg
des Westerwald -Vereins von Rheinbrohl (Bahnhof) bis Bad Ems (Lahnbrücke).
Der 75 km lange Weg ist durchgehend seit 2011 mit dem neu gestalteten
Wegzeichen "schwarzer
Wachtturm auf weissem Grund"
markiert. (siehe rechts)
Was ist der Limes ? Der
Limes war etwa ab 85 nach Christus die römische Reichsgrenze der neuen römischen Provinzen Obergermanien und
Rätien zu den Gebieten der freien germanischen Volksstämme
im heutigen Südwestdeutschland
vom Mittelrhein zur Donau.
Der Begriff Limes wurde von den Römern ursprünglich für
einen Feldrain oder für einen Grenzweg zwischen zwei landwirtschaftlichen
Besitzungen gebraucht. Erst später wurde die Bedeutung in das
Militärische übertragen. Der Obergermanisch - Rätische Limes, so die genaue Bezeichnung, ist mit ca.
550 km Länge vom Rhein bei Rheinbrohl nördlich von Koblenz
bis Eining an der Donau oberhalb Regensburg das grösste archäologische Bodendenkmal
in Mitteleuropa.
>>>> Landkarte
Obergermanisch-Rätischer Limes
Mehr als 900 Wachttürme,
viele davon heute rekonstruiert, standen auf gegenseitige Sichtweite
am Limeswall bzw. in der der Limesmauer eingebaut am Rätischen
Limes in Süddeutschland. Hinzu kommen etwa 120 Kastelle (grosse
und kleinere befestigte Militärlager) entlang der Grenze, die
für Bewachung, Instandhaltung und die Verteidigung der Grenzanlagen
erforderlich waren. Bald nach dem verlustreichen Sieg im
Krieg (83-84 n. Chr.) des römischen Kaisers Domitian gegen
die germanischen Chatten, die Vorfahren der Hessen, befahl dieser
eine militärische Absicherung der Reichsgrenze gegen
die häufigen Übergriffe der Germanenstämme anzulegen.
Die römischen Legionäre begannen dann in Taunus,
Wetterau und im Westerwald mit dem Bau des Limes und errichteten
zuerst kleine Kastelle aus Holzstämmen mit Erdwällen für
die Stationierung von Hilfstruppen am Limes. Der Ausbau vollzog
sich bis etwa 200 n. Chr. in vier Phasen.
Vom Rhein durch den
Westerwald an die Lahn und in den Taunus wandern . . .
Der Limeswanderweg beginnt
am Bahnhof in Rheinbrohl und führt zum rekonstruierten Limes - Wachtturm Nr.
1/1 zwischen Bad Hönningen
und Rheinbrohl am Rheinufer in der Nähe der Auto -
Fähren - Zufahrt. Dann steigt man durch ein Rheinseitental
über Dorf Arienheller hinauf auf die Höhen des Westerwaldes
im Naturpark Rhein - Westerwald zum Jagdhaus Wilhelmsruh kurz hinter dem
Wachtpostenhügel 1/10 am Limeswall. .Hier oben ist ein grosser
Wanderparkplatz, den man über die Kreisstrasse K1 von Rheinbrohl
nach Rockenfeld erreichen kann. Der Limesweg läuft ab hier
weiter im Abstand von ca. 3 - 4 km vom Rhein über die Rheinhöhen
nach Südosten teils durch Wald, teils im offenen Gelände.
Vorbei an mehreren Limeswall - Abschnitten und Wachtpostenhügeln
folgt man stets dem Limeswegzeichen über Weierhof, Gebranntehof,
Rodenbach, Segendorf mit weiten Ausblicken in die Rheinlandschaft
des Neuwieder Beckens bis nach Niederbieber im Wiedtal.
Hier liegt am Limesweg das grosse Kastell Niederbieber(51.000
m²). das heute grösstenteils mit Wohnhäusern
überbaut ist. Die restaurierten Grundmauern der beiden
Flankentürme des Haupttores (Porta praetoria) und des Badegebäudes
(Balineum) sind zugänglich (Info -Tafeln). Der Limesweg
steigt dann bei Oberbieber über den Wingertsberg (rekonstr.
Limesturm 37) wieder auf die einsamen Waldhöhen zum Kastell
Anhausen, dann stetig hinunter ins Sayntal. Über Bendorf-Sayn
(rekonstr. Limesturm 74) - Höhr-Grenzhausen
(Kleinkastell Ferbach) -
Bembermühle - Hillscheid (rekonstr. Limesturm 68 und rekonstr.
Kleinkastell Hillscheid) - Kadenbach - Arzbach (rekonstr. Limesturm
84) und Kemmenau (lange Wallabschnitte) erreicht der Limesweg in
Bad Ems das Lahnufer an der Bogenbrücke.
Blick von der Landstrasse
nach Vallendar auf das Areal des Kleinkastell Ferbach
Im Taunus
setzt der Limesweg sich fort von Bad Ems über Pohl (stammt
vom Wort Pfahl des Pfahlgrabens, einer alten Bezeichnung des Limeswalls),
die Kastelle Marienfels und Hunzel zum Kastell Holzhausen, das zu
den besterhaltenen grossen Kastellen am Obergermanischen Limes gehört.
Die Grundmauern der Umwehrung (100 m x 130 m) und die der vier Tor-Flankentürme
sowie die Grundmauern des Fahnenheiligtums in der Mitte des Areals
sind erhalten geblieben bzw. wurden restauriert. Etwa 100 m
östlich des Kastells Holzhausen verlässt der Limesweg,
der im Taunus vom Taunusklub betreut wird, das Bundesland Rheinland-Pfalz
und erreicht Hessen.
Die seit 1998 ausgeschilderte
Deutsche
Limes - Straße
vom Limesbeginn in Rheinbrohl bis Regensburg führt
den Limeswanderer und Auto -Touristen oft direkt zu den Sehenswürdigkeiten
am Limes oder zu ausgeschilderten Wander-Parkplätzen in deren
Nähe. Zahlreiche
Info - Tafeln erklären unterwegs die Limes - Anlagen.
Fünf
Vorschläge für Wanderungen auf dem Limeswanderweg bei Höhr-Grenzhausen
finden Sie weiter unten.
Das nachfolgende Bild
gibt eine Vorstellung, wie vor 1.800 Jahren der Obergermanische Limes am Wachtposten Nr. 1/58 im
Bendorfer Wald bei Höhr-Grenzhausen ausgesehen haben könnte. Die gezeichnete Geländeformation
ist fast identisch mit dem heutigen Geländeprofil. Blickrichtung
ist nach Osten Richtung Höhr-Grenzhausen. Rechts ist das
römische Territorium, links hinter der Palisade liegt das Gebiet
der "Barbaren". Ganz
hinten, etwas überhöht gezeichnet, der der Wachtpostenstandort
Nr. 1/60 "Römerbusch". Die Wachttürme
standen immer in Sichtweite zwecks "Daten - Übertragung"
von Ton- und Licht - Signalen. (Bild aus: "Der Limes, Römischer Grenzwall in
Westerwald und Taunus", eine Dokumentation der Rhein-Zeitung
von K. Deinaß, 1982)
|
Die vier Bauphasen des
Obergermanischen Limes |
1. Um 85 n. Chr. gibt Kaiser
Domitian gibt den Befehl zum Freischlagen von breit
angelegten Schneisen mit Postenweg durch die wenig besiedelten
Urwälder Germaniens. Zur Bewachung und Signalisierung
untereinander werden Holztürme auf Sichtweite entlang
dem Posten-Weg gebaut.
Der Limes
ist für Personen im Gelände noch durchlässig.
Die ersten Limeskastelle werden errrichtet. (der Domitianische Limes). |
2. Um 120 beginnt unter Kaiser
Hadrian der Bau eines durchlaufenden Palisadenzauns
vor dem Postenweg als Annäherungshindernis. An
wichtigen Handelsweg - Übergängen werden feste
Holztore für kontrollierten Waren - und Personenverkehr
sowie für die Zollabgabe eingerichtet. Der
Limes ist ab jetzt geschlossen (der Hadrianische Limes). |
3. Ab etwa 150 werden die
nur ein paar Jahrzehnte haltbaren Holztürme durch
Steintürme ersetzt. |
4. Um 200 n. Chr. Verstärkung
der Grenzanlage zwischen Palisade und Weg mit Tiefgraben
und ca. 3m hohem Steilwall. Dies ist neben der Palisade
ein zweites Annäherungshindernis, speziell gegen
Reiter und Überfahren mit Wagen.
Das oben
gezeigte Bild mit Wall, Graben und
Palisadenzaun, so wie man es immer wieder in den Limes-Büchern
sehen kann, hat so in Wirklichkeit nie bestanden. Warum?
Nach neuen Erkenntnissen
der Limesforschung bestand der Palisadenzaun um 180
n.Chr. nur noch aus verwitterten und abgefaulten Baumstammresten, die wie abgebrochen Zahnstocher
mehr oder weniger lang aus dem Boden herausragten.
Grund: Holzpfähle
faulen besonders stark im feuchten, oberflächennahen
Bodenbereich ab, wo noch der Luftsauerstoff herankommt.
In diesem Bereich fressen auch die Erdmaden das
weiche Holz zwischen den Jahresringen und hinterlassen
viele Fraßgänge. Das vermindert die Standfestigkeit
bis endlich zum Totalverlust durch Pilzschaden.
Die Römer kannten noch keine moderne Holzimprägnierung.
Man kannte nur das Ankohlen des unteren Palisadenstammes
über dem Feuer. Das gab einen gewissen Schutz für
für ein paar Jahrzehnte. *) Die ständige
Renovierung der Palisade mittels Herausziehen/Ausgraben/Eingraben
der Stümpfe aus dem Palisadenverband war ein zeitaufwändiges,
mühvolles Unterfangen für die Pionier-Einheiten
und wurde ca. vor 200 n. Chr. aufgegeben.
Von ca.
200 bis zur Aufgabe des Limes um 259/260 war somit nur
noch der tief-schräge Limesgraben und der bis zu
3m hohe Limeswall als Grenzhindernis in Funktion.
Ein Überqueren mit Wagen, Ochsen und Pferden war
nicht möglich. Man musste "durch die Zollkontrolle"
am Limesübergang, ansonsten kam man mit der Weltmacht in
schweren Konflikt.
Bei Höhr-Grenzhausen
waren sogar drei
Limesübergänge an vorrömischen Handelswegen vom Rheintal
auf die Höhen des Westerwaldes vorhanden:
Heutige
L 307 (Bendorf-Höhr-Gr.) am Wachtposten 1/60
"Römerbusch", hier
wurden 1894 Mauerreste eines kleinen Gebäudes
- evtl. Benefiziarier-Station oder
Pferdestall- festgestellt.
Heutige
L 308 (Vallendar-Höhr-Gr.) am Kleinkastell
Ferbach. Es war bereits ein vor-römischer Handelsweg entlang der
Talsohle des Ferbachs ohne nennenswerte
Steigungen.
Am
Wachtposten 1/65 "Vallendarer Wald", alter
Handelsweg vom Rheintal in das
Gebiet Unterwesterwald und weiter ("Wäller
Weg") mit Umgehung des Montabaurer
Höhengebiet und Vermeidung von tiefen Tälern.
An diesem WP 1/65 wurde ein breites
Holztor im Palisadenzaun mit Grabenüberfahrt
nachgewiesen.
|
Nach 235 gab es immer
wieder zerstörerische Einfälle und Raubzüge der Alamannen
und anderer Germanenstämme über den Limes hinweg bis tief
in die linksrheinischen römischen Provinzen Niedergermanien
und Obergermanien. Bei dem grossen Alamanneneinfall um 259/260 wurden
u.a. die benachbarten Kastelle Niederbieber und Koblenz-Niederberg
mit den Limesanlagen erobert, geplündert und zerstört.
Die römischen Truppen zogen sich danach endgültig
auf die westliche Rheinseite zurück. Die Kastelle in Bonn,
Remagen, Andernach, Koblenz und Boppard wurden weiter ausgebaut.
401 - 405 werden die
römischen Grenztruppen vom Rhein abgezogen. Die Verteidigung
der römischen Provinzen geht auf die germanischen Verbündeten
(Foederati) über. Der Limes
war keine
massiv befestigte Grenzanlage und kein "Eiserner Vorhang",
sondern eine eindeutige Grenzmarkierung des römischen Macht-
und Gesetzesbereichs und ein Annäherungshindernis.
Er sollte räuberische Überfälle
der Germanen in das zu Wohlstand gelangte römische Grenzland
verhindern und einen kontrollierten Handelsverkehr über bestimmte
Limesdurchlasse ermöglichen. Friedlicher Handelsaustausch zwischen
den Germanenstämmen und dem Römischen Weltreich war erwünscht
und entwickelte sich mit Erfolg. Wer jedoch ungenehmigt die
Grenzanlagen überwand, befand sich im Krieg mit der Weltmacht.
Zur Bekämpfung größerer Feindeinwirkungen waren
die Legionen in Köln, Mainz, Strassburg und Regensburg zuständig.
Die Kastelle und Kleinkastelle am Limes waren befestigte
Heerlager der römischen Hilfstruppen
(lat. AUXILIA), aber keine Burgen.
Die Stärken des römischen Heeres lagen in der stetigen
Ausbildung und strengen Disziplin, optimaler Organisation und hervorragender
technischer Ausrüstung der Truppen sowie in der schnellen Beweglichkeit
der Reiterregimenter über ein ausgedehntes Fernstraßennetz.
Erklärung der Wachtposten - Bezeichnungen
Wachtposten (WP) sind Stellen am Limes, wo man
Reste eines oder mehrer Wachttürme fand. Hierzu
gehören auch die "vermuteten" WP, die aus bestimmten Gründen
in große Turmabstände hineinpassten, deren
Reste man aber nicht fand. Es wird bis heute die Bezeichnungsweise
der Reichs-Limeskommission angewandt: 1.) Der
Limesverlauf zwischen Rhein und Donau wird in 15 (Ausgrabungs-)
Strecken unterteilt.
Strecke 1 vom Rhein bis zur Lahn, Strecke 2 von der
Lahn bis zur Aar (Taunus), Strecke 3 von der Aar bis
zum Köpperner Tal hinter der Saalburg, usw. bis
Strecke 15 von der Altmühl bei Kipfenberg bis Hienheim
a.d.Donau. Die Strecken 10 und 11 bezeichnen den älteren
Odenwald- u. Neckarlimes. 2.) Die WP jeder Strecke
erhalten zusätzlich eine fortlaufende Nummer. Manchmal
wird dazu auch noch die Gemarkungsbezeichnung angefügt. Somit
ist der WP 1/60
Römerbusch
der 60. Wachtposten der Strecke 1, d.h. ab dem Beginn
des Limes am WP 1/1 am Rheinufer in Leutesdorf. Der
WP 1/60 liegt in der Gemarkung "Römerbusch"
bei Höhr-Grenzhausen an der Landstraße nach
Bendorf. Der WP
2/1 Wintersberg
ist der erste WP auf der Taunusseite der Lahn bei Bad
Ems. Hier steht der erste
rekonstruierte
Limesturm überhaupt (1874 zu Ehren des Kurgastes
Kaiser Wilhelm I. bei seinem Kuraufenthalt in Bad Ems
erbaut). Die WP im Westerwald (Strecke 1) tragen
die Bezeichnungen 1/1
bis 1/93. Der
letzte WP von insgesamt 990 WP am Limes ist der WP 15/47
am Donau-Ufer
bei Regensburg. |
Der Limeswanderweg
bei Höhr - Grenzhausen
Im Bereich von Höhr-Grenzhausen
informieren über zehn Info
- Tafeln am Limesweg zwischen
Bendorf - Sayn, Höhr-Grenzhausen und Hillscheid über die
Geschichte und Bedeutung des römischen Limes.
Bild:
Blick vom Limesweg auf Limeswall mit Graben in der Gemarkung
"Im Grenzhäuser Ahle" Richtung Ferbachtal.
|
Limeswall am Wachtposten 1/65 Vallendarer
Wald (Gemarkung Vallendar,
"Am Heidengraben" ).
Blick vom Wäller
Weg auf den Limeswanderweg in Richtung Kühlbachtal
/ Hillscheid. Der Limeswanderweg läuft als Pfad
am Waldrand neben dem noch ca. 1m hohen Limeswall unterhalb
der Schweitzer - Strasse in Höhr entlang. Der Hügel
des WP 1/65 mit Info-Tafel ist ca. 20 m
weiter rechts im Wald. Der Limesweg (Bildmitte)
und der 173 m lange Feldrain liegen auf dem verfüllten
Wallgraben. Die Palisade mit dem Durchgang für
einen Handelsweg vom Rhein in den Westerwald war in
Höhe des Wp 1/65 zur Römerzeit 9 Meter
von der Wallkrone entfernt, heute ist hier der Acker
vor uns zu sehen.Der Palisadendurchgang wurde durch
Grabungen der Reichs - Limeskomission 1894/97anhand
der spezifischen Bodenverfärbungen nachgewiesen.
Das Aussetzen des Limeswalls ist heute noch vor dem
Wachtturmhügel 1/65 zu erkennen. Der hier
insgesamt 570 m lange durchgehend
erhaltene Limeswall-Abschnitt wurde wegen drohender
Zerstörung durch Bimssand-Abbau 1980 als erster
überhaupt behördlich unter Denkmalschutz gestellt.
Der rekultivierte Acker links war in den Folgejahren
Teil eines Bimssand - Abbaugebietes. Die jetzige Feldbearbeitung
mit Limeswegbefahrung direkt am Limeswall ist hinsichtlich
Vermeidung von Wallbeschädigungen problematisch.
Diesen Blick
auf den Limeswall haben auch die Radler auf dem Deutschen Limes - Radweg, der am unteren Bildrand den
Limeswall durchquert. |
In Stadtnähe von
Höhr - Grenzhausen sind noch insgesamt 2,5 km Limeswall zu
sehen, teilweise mit gut erhaltenen Wall- und Grabenabschnitten. Auf
Initiative des Westerwald-Vereins Höhr-Grenzhausen führt
der Limesweg seit 2001 entlang den vier Limeswall - Abschnitten
zwischen dem Wanderparkplatz
"Römerbusch"
an der Landstrasse nach Bendorf und dem Parkplatz an der Bembermühle im Kühlbachtal mit einer Gesamt - Wanderstrecke von
ca. 6 km Länge. Ein 3 m hoher Palisadenzaun, Info - Tafeln an den jeweiligen Limes-Anlagen und schöne Waldlandschaften
mit Ruhebänken gestalten den Limeswanderweg zu einem Limes - Lehrpfad.
|
Limes
- Lehrpfad
Info - Tafel am Limesübergang Wäller-Weg am
südl. Stadtrand "Römischer
Limes im Westerwald und Taunus" gespendet von der Firma SAHM
Höhr-Grenzhausen |
Der
Limes auf dem Weg zum Weltkulturerbe . . . Der gesamte Obergermanisch
- Rätische Limes wurde
von den Landesämtern
für Denkmalpflege der
Bundesländer Bayen, Baden
- Württemberg, Hessen und Rheinland -Pfalz um das Jahr 1999 bestandsmässig neu erfasst mit
dem Ziel, dass voraussichlich Ende 2004 der gesamte noch vorhandene
Bestand der 550 km langen Limesanlage als Bodendenkmal in die Liste des UNESCO - Weltkuturerbes aufgenommen wird (World Heritage List).
Der Tourismus am Limes würde davon merklich aufgewertet
werden. Der gemeinsame Antrag der 4 Bundesländer wurde
am 13.01.2003 in Berlin unterzeichnet und der Bundesregierung zur
Weiterleitung an die UNESCO in Paris vorgelegt.
Bei der UNESCO - Konferenz
vom 10. - 16. Juli 2005 in Durban / Südafrika sollte entschieden
werden, welche der 30 zur Aufnahme in das Weltkulturerbe beantragten
Objekte (darunter auch der Obergermanisch - Rätische Limes
) den Zuschlag erhalten soll. Die Deutsche Limeskommission hoffte
damals natürlich sehr, zu den Auserwählten zu gehören.
Es hat auf Anhieb geklappt. Der positive Entscheid erfolgte am 15.07.2005.
Der Obergermanisch - Rätische Limes ist damit als Weltkulturerbe
anerkannt. Der etwa 70 km lange Hadrianswall in Schottland als
Teil der römischen Limesanlage hat bereits seit mehreren Jahren
diesen Status. Damit sind die Limesanrainer
(Bundesländer, Kreise, Gemeinden) verpflichtet, den besonderen
Schutz und die Bestandspflege des Limes sicher zu stellen ( z. B.
"sanfter" Tourismus am Limes). Im
Westerwald gehören zu den Limesanrainern das Bundesland
Rheinland-Pfalz, der Landkreis Neuwied, der Landkreis Mayen-Koblenz,
der Westerwaldkreis und der Rhein-Lahn-Kreis. Als Verbandsgemeinden
sind zuständig: Bad Hönningen, die Städte Neuwied
und Bendorf sowie die Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen, Vallendar,
Montabaur und Bad Ems.
Fünf Vorschläge
für Limes - Wanderungen zwischen Bendorf - Höhr-Grenzhausen
und Hillscheid
Die fünf Limes - Wanderungen sind so zusamengestellt, dass der Wanderer sich mit der
Geschichte des römischen Limes vertraut machen kann. Für
die Anfahrt oder die Rückfahrt kann man auch öffentliche
Verkehrsmittel (KEVAG-Bus Mo-So bzw. RMV Mo-Fr in Hillscheid
) benutzen. Die nachfolgenden fünf Limesweg - Wanderungen beschreiben nur die wichtigsten Fakten über den
örtlichen Verlauf des Limes. Die Info - Tafeln am Limesweg
zwischen Bendorf und Hillscheid enthalten jedoch ausführliche Bild- und Textinformationen auf aktuellem wissenschaftlichen Stand.
VIATORES
SEQUIMINI VESTIGLIA ROMANA
( ist lateinisch und bedeutet: Wanderer, folgt der römischen
Spur ! ) |
Wanderung 1 |
Vom Keramikmuseum über den Limeswall
und Graben zum rekonstruierten Wachtturm 54 und weiter
nach Bendorf-Sayn.
|
Wanderung 2 |
Vom Keramikmuseum über den Limeswall
und Graben zum Kleinkastell Ferbach |
Wanderung 3 |
Vom
Kleinkastell Ferbach entlang dem Limeswall zum Wachtturmhügel
65 und zur Bembermühle
|
Wanderung 4 |
Von
der Bembermühle durch Wiesen und Felder zum Limesturm
68 Hillscheid
|
Wanderung 5 |
Vom
Limesturm Hillscheid durch den Wald zum Kleinkastell
Hillscheid und über den Wachtturmhügel 72
zurück. |
Zur
Limeskarte dort klicken >
Tourist
- Information Höhr - Grenzhausen
Der offizielle
Titel des deutschen Limes lautet in der UNESCO-Welterbeliste: "Grenzen des römischen Imperiums
- Obergermanisch-Raetischer Limes"
engl.
"Frontiers
of the Roman Empire - Upper German - Raetian Limes"
Seit 2005 gehört der 550
km lange Obergermanisch -Raetische Limes zwischen Rheinbrohl am
Rhein und Eining an der Donau zum UNESCO Welterbe. Nach der
Chinesischen Mauer ist er das zweitlängste Bauwerk.
Achtung,
der gesamte Limesbereich steht unter Denkmalschutz !
Es
gelten dort die "Bestimmungen
des Landesgesetzes zum Schutz und zur Pflege der Kulturdenkmäler"
(DSchPflG). Zu schützen ist ein beidseitiger
Geländestreifen von 30 m Breite rechts
und links
der
Limes- Wallkrone.
Das ist die Denkmalschutzzone. Dazu gehören noch
sonstige bauliche Anlagen am Limes wie Mauerreste, Schutthügel,
sonstige Anlagen und Gegenstände.
Auch die nicht direkt am Limes gelegenen Anlagen
wie die Kastelle Niederberg, Niederbieber usw. gehören
zum Welterbe und sind denkmalgeschützt. Ungenehmigte
Grabungen am Limes werden strafrechtlich verfolgt.
Bedenken Sie, jedes Begehen der Wall- und Grabenböschung
lockert Erde auf, das Bodendenkmal verliert dadurch
jedesmal etwas an Form und Gestalt, es wird somit immer
mehr beschädigt und abgeflacht. Gehen Sie deshalb bitte ausserhalb von Wall und Graben!
Helfen
Sie mit, dieses uralte, antike Bodendenkmal in unserer
Westerwälder Heimat den zukünftigen Menschen
als "Denk mal ! "
und als Grabungsstätte für die Wissenschaft
zu erhalten.
Die Ausgrabungsergebnisse der Archäologen
werden mit dem Fortschritt der Technik immer genauer
und erfolgreicher. Viele Plätze am Limes sind noch
nicht genau erforscht. Wie viele andere Mauern,
Wälle und Grenzanlagen der Weltgeschichte zeigt
uns auch der römische Limes: Kein
einiges Volk lässt sich auf Dauer von aufgezwungenen
Grenzsperren aufhalten ! |
Wenn Sie frische Beschädigungen oder
Raubgrabungen, Zerstörungswut (Vandalismus), Umweltdelikte
oder sonstige auffällige Veränderungen am
Limes bemerken, melden Sie das bitte zeitnah der Unteren Denkmalschutzbehörde bei
der zuständigen Kreisverwaltung in Montabaur oder
in Koblenz einfach telefonisch.
Telefon Montabaur 02602-124-0, Telefon Koblenz
0261-108-0. |
Wenn Sie mehr über den
Limes wissen wollen ...
Wer in die Geschichte des Römischen
Limes einsteigen möchte, dem empfehlen wir die öffentlichen
Büchereien, den Buchhandel und besonders den Besuch der Museen
in Neuwied Heimatmuseum Bad
Ems Stadtmuseum Wiesbaden Stadtmuseum)
Mainz
Römisch - Germanisches Zentralmuseum Trier Landesmuseum
Bonn
Landesmuseum mit den Funden von Kastell Niederbieber
Köln
Römisch - Germanisches Museum am Dom und
besonders das einzige rekonsruierte Römerkastell
Saalburg bei Bad Homburg im
Taunus.
Limes - Links:
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