Kultur im Westerwald-Verein Höhr-Grenzhausen |
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Im Rahmen des Kulturprogramms
unternahm unser 2022 verstorbener Kulturwart
Georg Bandesch seit 2000 jährlich etwa drei bis
vier Exkursionen.
Von den vielen bisherigen Exkursionen
hier ein paar Beispiele ... (elf Berichte) |
Bericht zur Exkursion
LAVADOM am 4.11.2018 Um
zu erfahren, wie es um den Vulkanismus und die Erdbebensituation
in unserer Region, speziell um den Laacher See,
in der Vordereifel bestellt ist, besuchten wir kürzlich
das Museum „ LAVADOM“ in Nieder-Mendig.
Ein fachkundiger Führer informierte uns umfassend
und anschaulich anhand der speziellen Ausstellungsapparaturen.
Besonders beeindruckend wirkte
auf uns die naturgetreue Multivisionsshow über
die erloschenen Vulkanausbrüche von Anbeginn
unseres Planeten mit all ihren vernichtenden Begleiterscheinungen.
Wobei heutzutage die Baustoffindustrie davon bestens
profitiert.
Vorgeführt wurde auch
eine fiktive Fernsehwarnung, die aufzeigt, wie die
Bürger im Falle eines bevorstehenden Vulkanausbruches
gewarnt werden könnten.
Zum Abschluss besichtigten
wir noch den „Lavakeller“ tief unter dem Museum,
der mit der beständig niedrigen Temperatur
von 8 Grad C bestens dafür geeignet war, den
Gärprozess beim Bier zu ermöglichen, weil
es damals noch keine Kühlmaschinen gab. Es
gab sehr viele Brauereien, die davon Gebrauch
machten, und wofür die riesigen Lavahöhlen
extra dafür hergerichtet werden mussten, um
kein Sickerwasser in die Biermaische zu bekommen.
Den fröhlichen Abschluss
machten wir bei hauseigenem Bier und Speisen im
voll besetzten „Lavabräu“ in der Nähe
des Museums. (gb)
Upload 11.11.2018
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Stadtführung in Bad Ems
Kurviertel am Westerwälder Lahnufer mit der Römerquelle
im Rundpavillon (2004).
Foto R. Schmidt
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Besuch der ehemaligen Residenzstadt
Weilburg |
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Im
Rahmen des Kulturprogramms haben wir am 3.7.2016 die
schöne Lahnstadt besucht, mit dem Ziel, das Schloss der Herzöge und Fürsten von Nassau-Weilburg
zu besichtigen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an
dem Lahntunnel und den Lahnschleusen vorbei, die für
die Schiffbarmachung der Lahn noch heute von großer
Bedeutung sind, was man an dem regen Sportbootverkehr
sehr gut erkennen konnte. Am über der Lahn
gelegenen Barock-Schloss führte uns Kulturwart
Georg Bandesch an dem wunderschönen und gepflegten
Schlossgarten vorbei, wie das Gruppenbild mit der Orangerie
im Hintergrund sehr gut zeigt.
Im Schlossgarten vor der Orangerie und dem
Lurenbläser |
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Foto G. Bandesch |
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Ein Ausflug in die Westerwälder
Geschichte |
Mit Ross und Tross sind vor ca.700 Jahren – am 20. April
1347 – 172 von rd. 800 Koblenzer Soldaten der Koblenzer
Bürgerwehr am Gumschlag gefallen, als sie versuchten,
die Burg Grenzau für den Erzbischof Balduin von
Trier ohne dessen Wissen wieder zurück zu erobern.
Die Besatzung der Burg, rd. 100 Soldaten, hatte dies
frühzeitig ausgekundschaftet und war den Angreifern
oberhalb von Vallendar auf dem Gumschlag in einem Hinterhalt
entgegen getreten, aus dem es für die Koblenzer
kein Entrinnen (Hohlweg) mehr gab. Dieses tragische
Ereignis ist als "Grenzauer Fehde" in die
Geschichte eingegangen.
Über das heimatkundlich
interessante Ereignis wollte sich der Westerwald-Verein
Höhr-Grenzhausen am 28.3.2004 ein
genaueres Bild verschaffen und beging unter der sachkundigen
Führung von Herrn Jürgen Reusch, Mitglied
der Gesellschaft für Heimatkunde (GfH), diesen
geschichtsträchtigen Ort. Bei der anschliessenden
Einkehr im "Wüstenhof" konnten sich die
zahlreichen Teilnehmer von den schaurigen Ereignissen
dann doch noch gebührend erholen. |
Foto:
G.Bandesch |
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Führung
im Bergbaumuseum Bad Ems
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In
den 1950er Jahren erfolgte die Betriebsstillegung
der traditionsreichen Emser Blei-, Zink-
und Silbergruben. Das ehemalige Verwaltungs-
und Wohnhaus (rechts) wurde von Bergbau-Enthusiasten
als einziges Bauwerk noch rechtzeitig vor
dem Abriss gerettet und zum Museum umgestaltet.
Bemerkenswert und informativ ist die reichhaltige
Mineralien-Sammlung. Anschließend
spazierten wir durch den Emser Kurpark und
kehrten zum Kaffeetrinken ein.
Foto R.Schmidt |
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Exkursion
nach Bendorf-Sayn zur königlich-preussischen
Eisenhütte von Sayn. Es war ein
interessanter Nachmittag am 3.12.2006. Im
Eisenkunstguss-Museum im Schloss Sayn erhielten
wir einen Vortrag über die Entwicklung
der historischen Eisengiesserei an einer
Modellanlage und an zahlreichen Eisenguss-Exponaten.
Anschliessend wurde die Führung in
der imposanten Giesshalle fortgesetzt. Die
Halle wurde zur Erweiterung der seit 1769
bestehenden vormals kurfürstlichen
Hütte von dem genialen Ingenieur und
königlichen Hütteninspektor Karl
Ludwig Althans 1828 -1830 erbaut.
Die Tragekonstruktion der Halle ist ganz
aus Sayner Eisenguss-Bauteilen errichtet worden.
Die verglasten Wände brachten die erforderliche
Beleuchtung insbesondere für die Herstellung
feingliedriger Zier- und Schmuckgegenstände.
Am
hinteren Ende der dreischiffigen Giesshalle
sieht man den Schmelzofen. An den beiden
vorderen Tragsäulen der Halle waren
damals Hebekräne zum Verladen angebracht.
In der Sayner Hütte wurde
fast alles produziert, was man aus Gusseisen
fertigen kann: Von Kanonenrohren und
Munition über Glocken und Schienen
bis zu Zierbrunnen, Treppen, Geländer,
Statuetten, Medaillen, Wandbildern,
Ofenplatten und filigranen Ohrringen. Über
1.100 Modelle sind verzeichnet. Selbst
Goethe liess sich mehrere Male porträtieren.
1865 kaufte die Gussstahlfabrik
Friedrich Krupp Essen/Ruhr die Sayner
Hütte und baute sie weiter aus.
Nach 157 Jahren Produktion zwangen 1926
die wirtschaftlichen Verhältnisse
zur Stilllegung der Hütte. Sie
wurde der Stadt Bendorf übereignet.
Die Giesshalle in Sayn ist heute ein
Industriedenkmal mit europäischem
Rang und wird sogar für Konzert-Aufführungen
genutzt. (Foto Georg Bandesch)
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Ein
herzliches "Glückauf"
an den Tonbergbauverein. www.tonbergbaumuseum.de |
Unsere
Exkursion zum Tonbergbaumuseum
in Siershahn
Am 30. März 2008
besuchten wir mit ca. 15 Mitgliedern
die Museumsanlage am Ortsrand
von Siershahn bei Montabaur.
Bild: Verladebühne
der Untertage-Tonförderanlage
"Gute Hoffnung". Die
Kipploren mit den abgefrästen
Tonstücken wurden aus 35
m "Teufe" mit dem
Aufzug auf die Bühne zum
Schütten in die LKW gefördert.
Die Anlage war in Betrieb von
1962-1979. Hinten am Ende
der Poststraße ragt der
neue Museumspavillon mit seinem
roten Dach hervor.
Bild: Wir
stehen im lehmigen Randbereich
der riesigen Tagebau-Tongrube
"Hohewiese". Herr
Bergbau-Ing. Gerd Klemmer erklärt
uns die Entstehung des westerwälder
Tones im Tertiär vor etwa
40 Mio. Jahren durch Ablagerung
der Gesteinsverwitterungen in
Senken. Der Hügel hinten
ist der nur noch halbe Siershahner
Berg mit der "Piuslinde"
rechts. (googeln!). Man
erkennt die Kappe des Berges
aus erstarrter Magma (Basalt),
entstanden durch zwei kleine
Vulkan-Schlote, welche dann
die darunter liegende Tonlagerstätte
seit vielen Mio. Jahren vor
der Auswaschung/Abtragung geschützt
hat. Am anderen Ende bei
Mogendorf wird der Tagebau
wieder mit dem Abraum verfüllt.
Bild: In
dem Pavillon führte
uns Herr Klemmer durch den historischen
Tonbergbau vom kleinen Glockenschacht
bis zum maschinellen Abbau mit
Fräsen in der "Gute
Hoffnung" zum Ende 1979.
Unser Museumsführer erklärte
anschaulich jede unserer Fragen.
Links auf den Bildtafeln wird
der Ton - das weisse Gold des
Westerwaldes - mit Körperkraft
und Tonspaten abgestochen. Dann
kamen in den 1940ern die noch
sehr gewichtigen, lauten Pressluft-
und Elektrospaten zum Einsatz.
Die ca. 15 kg schweren
feuchten Tonstücke wurden
dann in Handarbeit auf Fuhrwerke
oder Feldbahnen verladen. Eine
Knochenjob, aber in Arbeit und
Brot! In dem gut sortierten
Museum sind alle Gerätschaften,
Maschinen und Dokumente des
Tonbergbaus zusammengetragen.
Bild: Im
Außenbereich die Bühne
der Schachtanlage mit dem Turm
der Aufzugsanlage. In 35 m "Teufe"
war der Hauptstollen. Wir gingen
auch in das intakte Maschinenhaus
und auf die Bühne mit dem
Führerstand für den
Aufzug.
* * *
In
der benachbartenTongrube "Hohewiese"
werden jährlich 0,4 Mio.
Tonnen bester Ton gefördert.
Nach der speziellen Aufbereitung
je nach Kundenwunsch erfolgt
der Transport mit Ganzzügen
ab Bf. Siershahn großen
Teils nach Italien in die Fliesenfertigung
bei Bologna! Die Tonlagerstätten
im so genannten "Kannenbäckerland"
im südlichen Westerwald
gehören zu den bedeutendsten
Vorkommen in Europa.
Fotos Rainer Schmidt |
05.04.2008 |
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Exkursion zum
Besucherbergwerk "Bindweide" am 15.5.2011 Unser Kulturwart Georg Bandesch
(rechts im Bild) hatte die Exkursion nach Steinebach
bei Betzdorf a. d. Sieg gut vorbereitet. Fachgerecht
mit Schutzkleidung ausgestattet, fuhr die Gruppe mit
der Grubenbahn über einen Kilometer tief in das
stillgelegte Eisenerzbergwerk hinein.
Im Bergbaumuseum Bindweide
in Steinebach
Nach
der gut einstündigen Führung unter Tage gings
zum deftigen Mittagessen in den benachbarten Gasthof.
Mit einem Stadtrundgang und Besichtigung des restaurierten
Vogthofes in Hachenburg wurde der erlebnisreiche Tag
mit einer Café-Einkehr abgeschlossen. |
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Upload
20.05.11 |
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Exkursion zu den
Wölbäckern bei Großmaischeid Herr Jürgen Reusch von
der Gesellschaft für Heimatkunde im Westerwald
(GfH) führte uns im März 2011 zu einem Areal,
auf dem noch deutliche Spuren einer besonderen bäuerlichen
Ackerbauwirtschaft zu sehen sind, die vom Mittelalter
bis zum 19.Jhdt betrieben wurde. Es handelt sich um
bis zu 100 m lange gewölbte Ackerbeete, die bei Verwendung
des einfachen hölzernen Streichbrettpflugs durch
das Zusammenpflügen der Schollen entstanden sind.
27 gewölbte Beete sind noch zu erkennen. Das
Areal ist jetzt eine archäologische Denkmalzone.
In
der Nähe vorhandene Bodenstrukturen und ein Wasserlauf
lassen eine untergegangene Dorfsiedlung vermuten. Nach
der Führung machten wir Einkehr bei Kaffee, Kuchen
und Plausch im gemütlichen Gasthof Bahnhof Grenzau.
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Upload
19.11.2011 |
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Besichtigung des Wasserwerks Linderhohl
am 17. 2.2013 |
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Mitglieder u. Gäste nahmen an der hochinteressanten
Exkursion im Wasserwerk Linderhohl im Brexbachtal teil.
Herr Lehmke von den Verbandsgemeindewerken Höhr-Grenzhausen
erklärte uns anschaulich und fachkundig den Werdegang
unseres Trinkwassers von den Tiefbrunnen über die
Leitungssysteme, Aufbereitungs- und Filteranlagen bis
zum heimischen Wasserhahn. Bei dieser seltenen Gelegenheit
stellten wir natürlich auch zahlreiche Fragen.
Das Wasserwerk Linderhohl versorgt die Stadtteile Grenzhausen
u. Grenzau sowie Kammerforst und Hilgert mit "weichem"
Wasser. Pumpenanlagen verbringen das fertige Trinkwasser
zum Hochbehälter auf dem Moorsberg, von wo es in
Richtung Wasserhahn abläuft. Die vier weißen
Behälter im Bild hinten sind keine Wasserspeicher,
sondern Filteranlagen. Auf dem Bildschirm konnten wir
den aktuellen Schaltzustand der Anlagen des Wasserwerks
ersehen. Anschließend gings zur Kaffee-Einkehr. |
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Besuch des Arp-Museums in Remagen-Rolandseck |
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Am
Sonntag,13.3.2016, fuhren wir früh bei schönstem
Frühlingswetter am Rhein entlang zum DB-Bahnhof
Rolandseck, worin sich das bekannte Arp-Museum befindet.
Pünktlich um 11 Uhr öffnete es seine Pforten.
Kunstbeflissen wie wir sind, machten wir zuvor noch
ein Gruppenbild zur Erinnerung und begannen dann mit
der Besichtigung. Dabei ging es um zwei separate Ausstellungen.
Die aktuelle Fotoausstellung „Kinder
zwischen Traum und Wirklichkeit“ befasst sich
mit der heute teilweise armseligen Situation von Kindern
weltweit im Vergleich zu früher, was man an den
daneben gehängten schönen Gemälden gut
nachvollziehen konnte. Mittels Audiogeräteführer
wurde man darüber bestens informiert. Wer
wollte,der konnte die in diesem modernen Gebäude
befindliche Arp=DADA-Ausstellung besichtigen und sich
dabei ein eindrucksvolles Bild von dieser neuzeitlichen
und eigenwilligen Kunstrichtung verschaffen. (gb)
Vor dem Arp-Museum |
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Foto
G. Bandesch |
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letzte Bearbeitung 02.11.2022
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