Die Geschichte der Burg Grenzau


        Um 1208  beginnt Heinrich I. von Isenburg (1153 - 1222) aus dem edelfreien Geschlecht der Herren von Isenburg im benachbarten Sayntal mit dem Bau seiner eigenen Burg auf einem Bergsporn über dem Brexbachtal im rheinnahen Westerwald.
An der Burg führt eine alte Ost - West - Handelsstrasse von Leipzig nach Flandern vorbei (die "Rhynstrass" Rheinstrasse), die im Tal die "Brachysa" (Brexbach) überquert und bei Vallendar über den Rhein weiter nach Westen in die Eifel führt.  
Die Isenburger Herren werden bereits im 9. Jhdt. in der Vordereifel und im fränkischen Engersgau unter dem Leitnamen der Reginbolde in den Urkunden genannt.
Die Isenburger waren Vögte der Kurfürsten und Ratsherren der deutschen Kaiser und Könige.

Heinrich I. ist der Begründer des Grafengeschlechts Isenburg - Grenzau, das über 400 Jahre die Burg Grenzau bewohnte.

1213  am 6. Januar, erste urkundliche Erwähnung der Burg. Eine Übersetzung der Urkunde aus dem Lateinischen ist im Burgturm zu lesen. Die Original - Urkunde mit Siegel wird im Landesarchiv in Koblenz aufbewahrt. Inhalt ist die Beilegung eines Rechtsstreits über die Besitzverhältnisse an dem Bauplatz der Burg mit dem Kloster Maria Laach. Der Abtei gehörte neben dem Laacher Hofgut in Bendorf auch noch ein Drittel des Burgberges.

 Um 1215  Fertigstellung der Burg. Heinrich gibt der Burg nach der herrschenden Mode den französischen Namen "Gransioie", d.h. Großfreuden (grande joie). Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus Grensove, Grensauwe, Grentzawe, Grenz und Grenzau.

1263  Sohn Heinrich II. wird erstmals Herr von Grenzau genannt. Die Burg entwickelt sich in den folgenden Jahrzehnten zum Mittelpunkt einer im Unterwesterwald führenden Grundherrschaft.
  

Ältere Linie


Alte Grenzauer Linie

   1213 - 1340

 


Schon zu Lebzeiten teilt Heinrich II. die weit verstreuten Besitzungen unter seinen drei Söhnen auf:

1287  Eberhard erhält die Herrschaft Grenzau, Ludwig das mütterliche Erbteil von Büdingen und Gerlach die Herrschaft Hönningen, wo dieser 1258 die Burg Arenfels oberhalb des heutigen Bad Hönningen am Rhein erbauen lässt.
    Seine Tochter Jutta,
Erbin von Vallendar und Homburg, heiratet Gottfried I. von Sponheim (* 1247), der spätere Graf von Sayn. Beide sind Vorfahren des heutigen Fürsten von Sayn - Wittgenstein - Sayn im Nachbarort Bendorf - Sayn.

1328  Die Burg ist nachweisbar kurtrierisches Lehen und bleibt es bis 1803.

 

Mittlere Linie

  Mittlere Grenzauer Linie 

    1340 - 1439

 


Die Burg bleibt immer ein Zankapfel in ihrer wechselvollen Geschichte.
Damals wie heute strahlt die Burg in der schönen Landschft einen eigentümlichen Reiz auf den Besucher aus.

 Burg Grenzau über dem Brexbachtal

1346  Der Trierer Kurfürst Balduin aus dem Hause Luxemburg treibt seine Expansionspolitik weit in den Westerwald hinein. Er lässt zur Sicherung und Verwaltung Landesburgen errichten. Nach kleineren Fehden macht er Burg Grenzau lehnspflichtig. Darüber hinaus  muss Philipp I. von Isenburg - Grenzau aus der Linie Ysenburg - Büdingen anerkennen, dass seine Burg zur Hälfte trierisches Eigentum und zur Hälfte trierisches Lehen wird.
Im gleichen Jahr verleiht  Kaiser Karl IV. dem Burgdorf Grenzau das Frankfurter Stadtrecht.

1347 gelingt es Philipp I., den von Erzbischof Balduin eingesetzten fremden Burggrafen aus der Burg herauszuwerfen und sich wieder der Burg zu bemächtigen. Daraus entsteht die "Grenzauer Fehde".

Die Grenzauer Fehde

1347, am 20. April, zieht die Koblenzer Bürgerwehr, darunter der jugendliche Koblenzer Stadtadel, mit 800 Mann in kleinen, locker geordneten Gruppen gegen das einen halben Tagesmarsch entfernte Grenzau auf der anderen Rheinseite. Man will dem geliebten Kurfürst Balduin - ohne dessen Wissen - die Burg wieder zurück erobern.
Beim steilen Anstieg aus dem Rheintal hinauf durch die Vallendarer Kirchhohl entledigt sich mancher Bürger schon siegessicher der schweren Waffe oder des Harnischs (Brustpanzer) in der warmen Frühlingssonne. Oben auf dem Gumschlag, einem flachen Waldgelände zwischen Vallendar und Grenzhausen angekommen, geraten die Koblenzer in den Hinterhalt der hier lauernden Streitmacht des mit Kurtrier tief verfeindeten westerwälder Ritters Reinhard von Westerburg und dem verbündeten Grenzauer Grafen Philip.

Es beginnt ein gnadenloses Niedermachen. Am Ende werden 172 gefallene Koblenzer gezählt, darunter die meisten Söhne des Stadtadels. Den Rest verfolgt man bis vor die Tore von Koblenz. Sieben Koblenzer werden in der Burg Grenzau gefangen gehalten bis die Lösegelder bezahlt sind, so berichtet die Limburger Chronik.
Um den Schaden möglichst wieder gut zu machen, die Gefangenen los zu kaufen und die verlorenen Waffen und Harnische wieder zu ergänzen, gab Kurfürst Balduin dann im Juli 3000 kleine Florenzer Gulden. Weitere 3000 selbiger Gulden wies er Anno 1350 zum gleichen Zwecke an auf sein Zollgefälle in Koblenz.
    Bis zur napoleonischen Zeit wurde in Koblenz zum Gedächtnis des Unglückstages immer am Freitag nach Ostern ein feierliches Seelenamt in der Liebfrauenkirche (Mutterkirche von Koblenz) für die Gefallenen gehalten. Danach folgte ein grosser Umzug, der alle sieben Kirchen besuchte und an dem der Magistrat, die Geistlichkeit, die Priester des Deutschen Ordens sowie die Bürgerschaft teilnahmen.
Die Ankunft Napoleonischer Soldaten hat diesem alten Brauch ein Ende gemacht.
Ein kleiner, stufenartiger Gedenkstein und eine Steintafel mit der Inschrift "
Grenzauer Fehde
20. April 1347
" erinnern heute an dem Haus Ecke Mehlgasse gegenüber der Liebfrauenkirche in der Koblenzer Altstadt an dieses schreckliche Ereignis.

1350  Auf Betreiben des Kaisers (Ludwig der Bayer) werden die Feindseligkeiten eingestellt.

1361  Philip I. muss Burg Grenzau dem Trierer Coadjutor Cuno von Falkenstein zu rechtem Mannlehen übergeben und darf von der Burg nichts veräussern.
Im 14. und 15. Jahrhundert wird die Burg zum Schloss umgebaut.

1439 - 1446  sind vorübergehend die Grafen von Nassau - Beilstein (Ottonische Linie der Grafen von Nassau) an Burg und Herrschaft Grenzau beteiligt. Die Mutter des Grafen Philipp von Nassau-Beilstein, Herr zu Grenzau, ist Mechtild von Isenburg - Büdingen - Grenzau.

 1460  Graf Gerlach II. wird von Kurtrier mit der 2. Hälfte der Burg Grenzau belehnt.
 

 
 


Ältere Salentinische Linie

1439 - 1557
 


1495  Die Isenburg - Grenzauer Grafen gehören zu den angesehensten Adelsgeschlechtern im ganzen Reich. Beim feierlichen Einzug in den Reichstag zu Worms ist Gerlach III. von Isenburg, Herr zu Grenzau, auserwählt, Gerlach III. von Isenburg-Grenzauin Anwesenheit der Kurfürsten und 67 Reichsgrafen dem Kaiser Maximilian I. das Reichsbanner (das Rote Panier, ein Zeichen höchster kaiserlicher Rechte, die Regalia) voranzutragen.
Bild links die Steinplatte seiner Grablege in der Kapelle in Hausenborn bei Isenburg. An den Füssen liegt sein Lieblingshund. Die Umschrift lautet: In dem Jahr da man schreibt MDXXX (1530) am Freitag nach unserer Lieben Frauen Tag (das war der 9.Sept., ein Tag nach dem Fest Maria Geburt ) starb der edle und wohlgeborene  Gerlach zu Isenburch und zu Grensauwe dem Gott gnade.
Foto Hans Leicher Höhr

1544  Unter seinem Sohn Heinrich der Ältere, der Margaretha von Wertheim heiratet, reichen die durch Heirat, Vererbung, Verpfändung und Tausch erworbenen Streubesitzungen und Pfandherrschaften der Isenburg - Grenzauer nun bis in den Odenwald, nach Unterfranken und Montclair (Lothringen).

1547  Johann V. von Isenburg -Grenzau, Sohn von Gerlach III., wird zum Kurfürst und Erzbischof von Trier gewählt. Er wohnt zeitweilig auf seiner westerwälder Residenz Schloss Montabaur und verstirbt dort 1556.

1550  Verstärkung der Burg durch Bau einer talwärts vorgelagerten Geschütz - Bastion  mit Rondellturm und beidseitigen, abgewinkelten Flügelmauern mit  insgesamt 15 Geschützständen. Eine derartige Bastion ist einzigartig im Rheinland.

1567  Salentin VI. von Isenburg - Grenzau wird Kurfürst und Erzbischof von Köln. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter  der Gegenreformation.
1573 - 1577 ist er gleichzeitig Bischof von Paderborn.
  

Nieder- Isenburgische
oder Jüngere Salentinische Linie 

1557 - 1664

1577 Um die Linie Isenburg - Grenzau vor dem Aussterben zu bewahren, entsagt der Kurfürst auf Schloss Brühl dem geistlichen Amt und heiratet Gräfin Antonia Wilhelmina d' Arenberg. Die Kinder heissen Salentin und Ernst.

1600  Um die Jahrhundertwende lassen sich Töpferfamilien in Grenzau nieder, darunter die Töpfermeister Kalb und Mennicken aus Raeren (Ostbelgien). Sie bringen das Steinzeug mit der Salzglasur und die Verzierungen in blauer Kobaltfarbe mit. Im Schutze der Burg entwickelt sich in Tal Grenzau ein aufstrebendes Eulerhandwerk.
(Euler ist die im Kannenbäckerland übliche Bezeichnung für Töpfer, von lat. ulla, Topf).

1614  Nachfolger Graf Ernst fördert den talentierten Töpfer Bertram Knütgen aus Siegburg, nachdem dieser in Hoern (Höhr) als Zunftmeister abgedankt hatte und in Grenzau sich niederlässt. Hier entstehen die Prunkkannen der Hoch - Renaissance, die mit zu den schönsten und besten dieser Periode gehören, die überhaupt im Kannenbäckerland gefertigt wurden.

1625  Graf Ernst von Isenburg - Grenzau heiratet Prinzessin Caroline Ernestine d' Arenberg (Ahr). Er ist der letzte Westerwälder aus dem Hause Isenburg, nachdem 1619 sein Bruder Salentin starb.
    Der Graf ist von Beruf Feldhauptmann und Obrist im Dreissigjährigen Krieg, macht Karriere als General der Artillerie in habsburgisch - spanischen Diensten in den Spanischen Niederlanden und weilt nur noch selten auf Burg Grenzau, die noch in allen Teilen als ein schönes, festliches Schloss beschrieben wird.
 
1625
  Auf dem Gemälde "Die Übergabe von Breda" (span. "Las Lanzas" oder "La Rendición de Breda" oder eng. "The Surrender of Breda") des spanischen Hofmalers Diego Velásquez sehen wir den Grenzauer Grafen inmitten in der spanischen Delegation auf der rechten Seite des Gemäldes.
Auf der linken Bildseite übergibt Graf Justinus von Nassau den Stadtschlüssel von Breda dem spanischen General Marchese de Spinola, der die im Hintergrund brennende holländische Stadt Breda zur Kapitulation gezwungen hat. (1625).

Nur der Kopf des kaiserlichen Obristen Graf Ernst von Isenburg-Grenzau
ist vor blauem Hintergrund (Uniformrücken eines Soldaten) als zweite Person rechts hinter General Spinola abgebildet. Das 3,07 x 3,67 m (!) grosse Geschichtsgemälde wurde 1635 von Spaniens König Philipp II. in Auftrag gegeben und ist im weltberühmten Nationalmuseum Prado in Madrid ausgestellt. Es gehört zu den 50 bedeutendsten Gemälden des Museums. Sie können auf der Museumswebsite das ganze
Gemälde sehen und zoomen !

1631
  Bau des Bannwirtshauses mit Zollstation in der Grenzauer Burgstrasse, ein Renaissance - Fachwerkbau mit Schnitzereien am Erker und schönem Schweifgiebel. Heute historisches Gasthaus zur Burg Grenzau mit uriger Gaststube.

1632  Graf Ernst dringt mit 30.000 Soldaten bis in die Ahr- und Rheingegend vor, um sie von den schwedischen Besatzungen zu säubern. Er wird geehrt mit dem höchsten habsburgischen Orden, dem Orden vom Goldenen Vliess (Halskette mit dem Lamm).

 1635  wird die Burgbesatzung im Dreissigjährigen Krieg beim Anrücken der kaiserlichen Truppen nachts von einem auf der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz stationierten französischen Kommando überrumpelt : Am 24. Mai lässt dann der französische Festungskommandant Marquis Bussy de Lameth die Burg schleifen, weil er sie nicht mehr halten kann. Die Burg wird durch Brand teilzerstört.

1636  Nach dem frühen Tod seiner Gemahlin Caroline (+1630) heiratet Graf Ernst die Gräfin Maria Anna von Hohenzollern - Hechingen auf Schloss Fürstenberg.

1637  Jan von Werth, der bekannte rheinische Reitergeneral, eilt mit 80 Mann aus Köln herbei und zerschlägt in drei aufeinander folgenden Gefechten bei Grenzhausen einen grossen Proviantzug des Landgrafen Wilhelm von Hessen, welcher aus Westfalen kommend, auf der Festung Ehrenbreitstein dieJohann (Jan) von Werth, kaiserlicher General eingeschlossenen Franzosen und Schweden mit Proviant versorgen sollte. Die Festungsbesatzung muss sich daraufhin wegen Aushungerung den kaiserlichen Truppen ergeben.

Dorf Grenzau wird 1637 von schwedischen Soldaten geplündert.

1664  Als kaiserlicher Statthalter in den deutschen Niederlanden, General - Gouverneur von Namur und Artois (Löwen), Finanzminister und Inhaber anderer hoher Ämter stirbt Graf Ernst von Isenburg -Grenzau im Alter von 80 Jahren in Brüssel.
Er war hoch angesehen und ist in der Kathedrale St. Gudule in Brüssel beigesetzt. Ein hohes Grabdenkmal (Epitaph) aus schwarz-weissem Lahn-Marmor mit Inschrift und dem Wappen der Alten Grenzauer Linie wurde ihm dort zu Ehren errichtet.

Mit dem Tod des 80 - jährigen Grafen erlischt die letzte Westerwälder Linie (die Nieder - Isenburger Linie) des Hauses Isenburg, weil keine Nachkommen vorhanden sind. Die Ober - Isenburger Linie blüht bis heute in mehreren Zweigen fort (z. B. Ysenburg zu Büdingen , Isenburg - Birstein, Isenburg - Philippseich).
Der Kurfürst von Trier zieht daraufhin als Lehnsherr sogleich Burg und Dorf Grenzau als "erldigtes Lehen" ein.

Die Grafen von Isenburg - Grenzau gehörten zur Reichsritterschaft. Durch ihre politische Einflussnahme konnten sie über die Jahrhunderte hinweg ihre Reichsunmittelbarkeit zum deutschen Kaiserhaus behaupten. Ihrem Lehnsherrn, dem Kurfürsten von Trier, gelang es nicht, sie zu Landsassen hinabzudrücken.

Ab 1664 nimmt auf der Burg - "auf'm Schloss" - der trierische Amtmann die Dienstgeschäfte für das Amt Grenzau mit Gericht und Finanzverwaltung auf.

1700  Bau der Bannmühle am Fusse der Burg. Das Wappenornament des Trierer Kurfürsten Hugo von Orsbeck mit Schwert, Bischofsstab und Bischofshut ist mit der Jahreszahl 1700 an der Hausfront zu sehen.

1722  wird für den trierischen Admodiator "auf dem Schloss" noch ein neues Haus gebaut, während die übrigen "Schlossgebäulichkeiten" zunehmend verfallen.

1738  wird die Verwaltung für das Amt Grenzau dem kurtrierischen Oberamt Vallendar zugeordnet. Damit verliert die Burg ihre Funktion.

1793  stürzt auf dem "hohen Schlossturm" zu Grenzau das Dach ein. Teile der Burg werden nach und nach zum Abbruch versteigert.

1788  Aus dem Material der baufälligen Burgkapelle darf die kleine katholische Gemeinde Grenzau mit kurfürstlicher Genehmigung ein neue Burgkapelle im Tal an der Burgstrasse errichten. Sie wird 1792 dem hl. Petrus geweiht. Sie steht seit 1981 unter Denkmalschutz. Jetzt ist sie Filial-Kiche der kath. Kirchengemeinde Höhr-Grenzhausen.

1793  Zu Grenzau geht die Tradition des Töpferhandwerks mit dem letzten Eulerei-Betrieb Karl Kleutgen zu Ende.

1803  Im Machtbereich Napolens werden die Kirchenfürstentümer aufgelöst und neu geordnet.
Die rechtsrheinisch gelegenen Teile von Kurtrier - somit auch die
isenburgisch - grenzauischen Lande und die Burg  - werden dem Fürstentum Nassau - Weilburg übereignet.

1806  Burg Grenzau fällt an das neu gebildete Herzogtum Nassau (Regierungssitz Wiesbaden).

Burg Grenzau 1825 

Blick auf die Westseite mit der Poterne in der Ringmauer. Links Halsgraben und Felsmassiv mit schon abgetragener Vorburg. Vorn die West-Bastei. Die noch vorhandenen mehrstöckigen Aussenwände der Gebäude lassen das "schöne festliche Schloss" von 1625 erahnen.
    (Stahlstich um 1825 von Bögehold Weimar)
Weitere burgentechnische Details werden bei der Burgführung erläutert.

1866  Als Folge des des preussisch-österreichischen Krieges wird das Herzogtum Nassau mit dem Königreich Preussen vereinigt. Burg Grenzau gelangt in preussischen Staatsbesitz (Regierungsbezirk Wiesbaden).

1925  wird die Burg an den Architekt Regierungsbaumeister Zichner aus Wiesbaden verkauft. Er stellt sie der Jugendbewegung "Nerother Wandervogel" zur Verfügung.

1948 und '49 Freilichtspiele im Burghof. Eugen Leistner's "Der Zunftmeister zu Hoern" und "Der Lügendores" finden hohe Besucherzahlen (Summe 17.800). Der Lügendores, ein Grenzauer Original, wird von dem Höhrer Laienschauspieler Otmar Metternich dargestellt.

1953  erwirbt der Architekt Prof. Dr. - Ing. Hans Spiegel aus Düsseldorf die Burg. Um die Burg vor weiterem Verfall zu bewahren, werden von ihm umfangreiche Erhaltungsmassnahmen durchgeführt.
Von 1957 - 1968 ist Hans Spiegel Vorsitzender der Deutschen Burgenvereinigung, Sitz Marksburg über Braubach am Rhein.

1967  Ausbau des Torhauses. Hierbei werden moderne Bauformen angewandt, die in klarer Trennung zum unveränderten historischen Bestand stehen. In den Folgejahren Ausgrabungen im Kernbereich der Burg.

1975  Fertigstellung eines zweigeschossigen Anbaus auf alten Fundamenten

1987  Seit dem Tod von Hans Spiegel betreut die Familiengesellschaft die Burg Grenzau.

1988  
Burg Grenzau und die vorgelagerte ehemalige Geschützbastion werden unter Denkmalsschutz
gestellt.

1996  Das Vorwerk mit dem Rondellturm und den Flügelmauern am Südhang, ein letztes unverändertes Zeugnis seiner Art, wird von der Landesdenkmalpflege untersucht und baulich gesichert.

2000  Der Westerwald - Verein Höhr - Grenzhausen setzt in Gang, dass durch Forstmassnahmen die einheimischen Bürger und die Touristen die Burg vom Dorf aus wieder einsehen können. (nachfolgendes Bild)

Dorfmitte Grenzau mit Burg

Das kleine Burgdorf Grenzau (etwa 100 Einwohner) im schönen Brexbachtal, ältester Stadtteil von Höhr-Grenzhausen, hat seit alters her nichts von seiner Anziehungskraft verloren.
Das Haus im Hintergrund mit dem seltenen Fachwerk-Erker ist das historische "
Gasthaus zur Burg Grenzau" von 1631. Es zählt zu den bekanntesten Fachwerkbauten im Westerwald.


2009   
Der Bergfried wird komplett eingerüstet und seine Aussenmauern, die Zinnen sowie der schöne Bogenfries an der Turmspitze werden saniert.

2012  Jubiläumsjahr  "800 Jahre Grenzau"  

Text und Fotos:© Rainer Schmidt WWV



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Update  07.11.2021